Ratgeber zur Umbrien

Das grüne Herz Italiens

Diese kleine, zentral gelegene Region gilt als das „grüne Herz Italiens“. Umbrien wird aufgrund seiner sehr ähnlichen Eigenschaften oft mit der Toskana verglichen es sei quasi eine „Toskana im Kleinen“, jedoch mit einem etwas wilderen, raueren Charme gesegnet.

In Umbrien kreuzten sich zudem die Wege vieler verschiedener Kulturen und Völker – Etrusker, Langobarden, Römer und Byzantiner -, die alle in diesem Landstrich ihre Spuren hinterließen und für einen reichen Schatz kulturhistorischer Zeugnisse sorgten. Die Region zieht jedes Jahr Touristen aus der ganzen Welt mit der Vielfalt ihres kunsthistorischen Erbes in den Bann. Wer zum ersten Mal diese Region bereist, sollte unter keinen Umständen auf einen Besuch in Perugia verzichten: Die Hauptstadt der Region mit ihrem wunderschönen, mittelalterlichen Stadtkern ist Sitz einer der ältesten Universitäten Europas. Ein begehrtes Ziel für alle Umbrienbesucher ist natürlich auch Assisi, die Geburtsstadt des Heiligen Franziskus (1181-1226), in der ihm zu Ehren errichteten Basilika sind kostbare Fresken von Giotto und Cimabue zu bewundern; Spoleto mit seinem prächtigen, romanischen Dom; Città della Pieve, der Geburtsort des Malers Pietro Vannucci, genannt Perugino (1450-1523), und in Città di Castello wurde der moderne Maler Alberto Burri (1915-1995) geboren. Seinem Oeuvre sind dort gleich zwei Kunstsammlungen gewidmet: die Fondazione Palazzo Albizzini und die Sammlung Burri, letztere untergebracht in umgebauten Tabaktrockenböden in einem stillgelegten Industriekomplex – zugleich ein gelungenes Beispiel für die Bewahrung von Industriedenkmälern. Zu dieser Reihe interessanter Orte gesellen sich noch Norcia, Heimat der kostbaren schwarzen Trüffel, und Orvieto mit seinem bedeutenden Dom – einem der schönsten Beispiele der italienischen Gotik. In Orvieto kann man buchstäblich in die Unterwelt hinabsteigen und Teile einer weitläufigen „Stadt unter der Stadt“ besichtigen: Kanäle und Zisternen der Etruskerzeit, Grotten und Gänge sowie die Brunnen, Schächte und Brennöfen einer einst blühenden Keramikindustrie. Todi, Geburtsort des mystisch dichtenden Franziskaners Jacopone da Todi (1230-1306), ist laut einer Studie der Universität von Kentucky die derzeit „lebenswerteste Stadt der Welt“.

Die kleine Region im Inneren, in unmittelbarer Nähe der Apenninen und ohne Zugang zum Meer, zeichnet sich durch ein variierendes Klima mit grundlegenden Unterschieden je nach Höhenlage aus. Auf den Hügeln und im Flachland sind die Sommermonate besonders warm mit Temperaturen über 30°C. Im Winter dringen die Schneefälle selten in die flachen Regionen vor. Der Juli ist für gewöhnlich der trockenste Monat, im Herbst regnet es am häufigsten, vor allem auf den Anhöhen der Apenninen im Oktober und November. Die Gegend rund um den Lago di Trasimeno hingegen erfreut sich das ganze Jahr über eines milden Klimas.

Umbrien hat seinen Besuchern viele und zugleich vielfältige Attraktionen zu bieten: kleine Dörfer mit mittelalterlichem Flair; sanfte, kultivierte Hügel ebenso wie schroffe Gebirgsgipfel von der Art des 2476 Meter hohen Monte Vettore; würdevoll ruhende Seen wie den Lago Trasimeno. Und Umbrien hat noch kleine hübsche Dörfer wie Panicale, Bevagna und Deruta, Naturschönheiten wie die Wasserfälle von Marmore und den Nationalpark Monti Sibellini, Rückzugsgebiet für Wölfe und Steinadler zu bieten. Und auch für Radwanderungen geeignete Strecken gibt es: Zum Beispiel die etwa 30 Kilometer lange Route durch die sanfte Landschaft der „Terre delle Acque“ zwischen Acquasparta, Avigliano Umbro, Montecastrilli und dem versteinerten Wald von Dunarobba.

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